Quartierzeitschrift "Arena", Juni 2018
Die „Lädere“ bleibt noch acht Jahre in der Felsenau
Die Technische Fachschule verlässt Bern. Nun steht fest, dass die „Lädere“ voraussichtlich erst 2026 von der Lorraine und Felsenau nach Burgdorf zügelt. Für die freien Räume interessiert
sich die Gewerblich Industrielle Berufsschule.
2016 bekam die Berner Lehrwerkstätte in der Felsenau und in der Lorraine einen neuen Namen: Technische Fachschule Bern. Der Volksmund sprach allerdings weiter von der „Lädere“. Nun erfährt
die Institution einen noch weit bedeutsameren Wechsel: Sie zügelt nach Burgdorf ins Gelände der heutigen Berner Fachhochschule. Die Räume dort werden frei, weil der Kanton die Standorte seiner
Fachhochschulen auf Bern und Biel konzentriert.
Dass die Ausbildungsstätte wegzieht, ist seit zwei Jahren bekannt. Jetzt steht mit 2026 der voraussichtliche Termin fest. In der Felsenau und in der Lorraine werden damit Lokale frei. Die
Gewerblich Industrielle Berufsschule ist nach eigenem Bekunden interessiert.
Seit 2001 in der Felsenau
Das Angebot der Fachschule verteilt sich ungefähr hälftig auf die beiden Standorte Lorraine und Felsenau. Die Ausbildungsstätte bietet über 660 Lehrstellen in 13 industriellen und
gewerblichen Berufen. Weiter ermöglichen Kurse und Weiterbildungen Karrieren nach der Grundbildung. Für Private, für die Industrie und das Gewerbe bietet die Fachschule Produkte an, die Lernenden
angefertigt haben.
Die vor 130 Jahren gegründet Lehrwerkstätte umfasste vorerst nur eine Schreiner- und eine Schuhmacherklasse. Letztere bestand bloss bis zur Jahrhundertwende, gab der Institution aber den
volkstümlichen Namen „Lädere“. Die Lederverarbeitung verschwand, dafür stiessen im Laufe der Jahrzehnte immer weitere Berufe dazu. Nach verschiedenen Ortswechseln zügelte die Werkstätte in die
Lorraine. Später kamen Filialstandorte dazu. Abhilfe für diese Verzettelung schuf 2001 die Konzentration auf die Lorraine und der Einzug ins Areal der ehemaligen Spinnerei Gugelmann in der
Felsenau.