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Dank der Gebrüder Grimm wissen wir es: Es schneit immer dann, wenn Frau Holle ihre Daunendecken schüttelt. Seit einigen Jahren zweifeln wir. Hat Frau Holle das Federbett durch ein Wasserbett ersetzt?
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Die Gebrüder Grimm beschrieben das Märchen erstmals 1812. Wir widmen uns der Geschichte von  «Frau Holle» mit Text und Bildern. Und rätseln, was heute mit der alten Frau los ist, die Schnee verspricht.

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Die Handlung. Ein (namenloses) Mädchen muss für die böse Stiefmutter spinnen bis die Finger bluten. Das Kind will die Spindel putzen. Diese fällt in den Brunnen. Das Kind springt hinterher und landet in einer fremden Welt. Sie gelangt zu einem Ofen («zieh mich raus», bittet das Brot) und dann zu einem Apfelbaum («schüttle mich», rufen die Früchte).
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Dann, die Fortsetzung im Originaltext:

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Und so gehts weiter:

Das Mädchen bekam Heimweh und wollte nach Hause. Als Belohnung erhielt sie von Frau Holle ganz viel Gold. Als die Stiefmutter die reich Beschenkte sah, wollte sie, dass auch ihrer leiblichen Tochter solch grosses Glück beschieden war. Doch das faule ungezogene Mädchen scheiterte bei allen Bewährungsproben.
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Es war einmal. Wie alle Grimm-Märchen ist auch diese Geschichte reichlich erforscht. Dazu nur soviel: Das Märchen gehört zum Typ 480D: «Geschichten von artigen und unartigen Mädchen». Eine frühere Fassung hiess, warum auch immer, «Murmelthier».

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Unterdessen ist es so. Spannender als die Forschung ist allerdings die Frage, was Frau Holle und ihre junge Mitarbeiterin zurzeit im Schweizer Mittelland vorhaben. Jetzt ist Mitte Dezember. Am Sonntag, 15. Dezember, schneit es 0,2 Zentimeter, das sind 2 Milimeter. Am Freitag, 20. Dezember sind 1,6 Zentimeter zu erwarten. Wer genau hinguckt, wird am Samstag, 21. Dezember 1 weissen Milimeter entdecken. Dann, an Heiligabend, 24. Dezember, schenkt uns Frau Holle 1,1 Zentimeter.

Arbeitsverweigerung, Müdigkeit?
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Nein. Frau Holle hat vor einigen Jahren ihr Federbett entsorgt. Sie hat jetzt